... über das Leben mit vier Männern · Vreni schreibt

Wir erklären dem Lagerkoller den Krieg: Vier Ideen für Schmuddelwetter

Ein Betttag bei diesem Wetter – ein Träumchen! Mit Kindern ein Albträumchen. Da muss mehr Action außerhalb des Bettes her.

Ich schau‘ zum Fenster raus und boah: alles grau, alles nass, alles einfach nur bäh! Was macht man da? Früher hätte ich es gewusst. Irgendwo ganz tief in meinem Gedächtnis – es ist schon ziemlich dunkel dort – erinnere ich mich noch an die Zeit, als Christoph und ich noch ohne Kinder waren. Gemeinsam allein sozusagen. Ach… Das war schon auch schön. Nicht so schön wie zu Fünft, aber dafür haben wir ab und an einen Betttag gemacht. Das war noch mehr als schön. Zugegeben, dazu brauchten wir nicht so unbedingt schlechtes Wetter. Es war uns piepegal, ob uns draußen Sturm und Hagel oder strahlender Sonnenschein erwartet hat. Heute würde ich das aber an solchen Pisswettertagen mal gerne wieder tun. Wir sind dann einfach im Bett geblieben. Und zwar wirklich den kompletten Tag. Essen haben wir bestellt, Getränke am Abend vorher zu uns ins Zimmer geholt und die Lieblingsserie schon mal am Rechner ausgesucht. Auf’s Klo, das musste jeder natürlich. Dafür mussten wir aufstehen. Beim Rest war es abhängig davon, ob unser Mitbewohner da war oder nicht. Wir hatten nämlich einen echt coolen Mitbewohner. Den besten. Wenn er da war, hat er uns Kaffee gekocht und die Pizza ans Bett gebracht und wenn nicht, mussten wir halt notgedrungen selbst an die Tür und den Kaffee aufsetzen. Denn ohne Kaffee geht gar nicht!

Naja… ein solcher Betttag – ein Träumchen! Mit Kindern ein Albträumchen. Selbstverständlich nicht durchführbar. Für alle kinderlosen unter euch empfehle ich also einen solch wunderbaren Tag des Nichtstuns. Des völlig kontraproduktiven Nichtstuns. Erholung pur!! Für alle anderen muss natürlich etwas mehr Action außerhalb des Bettes her.

Pisswetter: na und?

Eigentlich sind die Kinder ja ständig unterwegs. Bei Schwimmen, Fußball, Gitarrenunterricht, mit Freunden treffen und und und… bleibt gar nicht mehr so viel Zeit, die man einfach nur mit den Kindern zu Hause verbringt. Umso mehr genieße ich sie. Und entgegen vieler Erwartungen, lieben die Kinder es auch, einfach nur zuhause zu sein. „Yippie, Schlafanzugtag“, hieß es vor Kurzem als es tatsächlich mal einen vollkommen freien Tag gab. Aber was, wenn man wirklich im Schlafanzug bleiben kann, weil das Wetter so bescheiden ist, dass selbst die beste Kleidung nichts mehr raus reißt? Ich bin ja echt ein Verfechter von „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Klamotten“. Aber manchmal, da ist es mir einfach auch zu schmuddelig. Da ist es so schön gemütlich daheim und mir fällt es schwer, die Regenmäntel auszupacken. Für alle, die auch einfach mal die Matschhosen im Schrank lassen wollen, habe ich ein paar Ideen zusammengestellt, wie man einen Regentag wunderbar im Haus verbringen kann. Vieles komplett ohne Vorbereitung.

Spiele-Olympiade

Wir gehen unter an Spielsachen. Kennt ihr 😉 Aber manchmal kommt gar nicht so ein richtiges Spielen auf. Da drucksen alle irgendwie so rum, alles wird angefangen und wieder zur Seite gelegt. Nix da! Wir haben so wunderbare Spiele zu Hause, dass wir durchaus mal einen kompletten Tag damit füllen können. Ich weiß, man soll den Konkurrenzkampf unter Geschwistern nicht auch noch fördern, aber meine Jungs mögen es total, sich zu messen. Gehört ja auch irgendwie dazu. Also haben wir in den Herbstferien an einem Schmuddeltag kurzerhand entschieden, eine Spiele-Olympiade zu machen. Probiert es aus!

Vorbereitung

Dies kostet natürlich zunächst Vorbereitung. Ihr könnt gemeinsam mit den Kindern erst mal entscheiden, welche „Wettkämpfe“ ausgefochten werden. Das kann durchaus auch mal viel Zeit in Anspruch nehmen 😉 Bei uns waren es „Tischkicker“, „Mensch ärgere dich nicht“, „Zehntausend“, „Labyrinth Game“, „Tiroler Roulette“ und zum krönenden Abschluss ein Rennen „Mario Kart“.

Dann muss natürlich ein großer Plan erstellt werden, in den die Ergebnisse eingetragen werden, damit auch immer wieder zwischendurch geschilkst werden kann, wer vorne liegt. Dazu können die Kinder einfach vier DIN A4 Blätter zusammenkleben und mit einem dicken Edding beschriften und für alle sichtbar aufhängen.

Was für zwischen die Kiemen nicht vergessen

Wer viel leistet, muss auch futtern. Meine Kinder essen ja sowieso immer. Und was kann man am besten dazwischenschieben, während man eigentlich was anderes zu tun hat? Richtig … Fingerfood. Der lässt sich super gemeinsam vorbereiten. Bei uns waren es: mit Plätzchenformen ausgestanzte Paprika- und Gurkenscheiben, Möhrensticks, Quark mit frischem Schnittlauch zum Dippen, Tomaten-Mozzarella-Sticks, Trauben-Käsesticks, Hackfleischbällchen, Würstchen, Babybel, Apfelschnitze und Oliven und etwas Flûte dazu. Geht alles ruckzuck, schmeckt lecker und stört nicht beim Kampf um den Titel.

Ja, und dann kann es auch schon losgehen. Ihr werdet sehen. Mit Mittagessen dazwischen und dem ein oder anderen Päuschen – schließlich müssen sich auch Krieger mal erholen – ist der Regentag schwuppdiwupp vorbei und niemand hatte Langeweile.

Der Parkour durch’s Haus: Auspowern ist angesagt

Zugegeben: das ist nicht für jedermann was 😉 Und es ist nicht tagfüllend. Aber es bringt definitiv Spaß! Wenn die Kinder auf dem Spielplatz sind, schlagen sie öfter mal vor, dass sie sich einen Parkour überlegen. Wenn sie fertig sind, absolvieren sie ihn nacheinander und ich ich muss die Zeit stoppen. Dabei kommt es seltsamerweise nie zum Streit und sie haben eine Menge Bewegung. Die fehlt an Schlechtwettertagen ja total. Wenn die Duracell-Häschen also mal so vollkommen unausgelastet sind, könnt ihr einen solchen Parkour auch mal indoor durchführen.

Glaubt mir: Ideen genug werden die Jungs oder Mädels schon haben. Bei uns sieht das beispielsweise so aus: einmal die Treppe hoch, ins Kinderzimmer rein, durch’s Gitterbett durch, wieder aus dem Zimmer raus, dreimal den Ball prellen, die Treppe wieder runter, mit einem Löffel im Mund und Tischtennisball drauf um den Esszimmerstuhl herum, zum Mülleimer und zurück, auf dem Boden bis zur Couch robben, drei Strecksprünge aus der Hocke, eine Rechenaufgabe lösen und zurück zum Start. Ja … ein paar Mal dieser Parkour und sie sind müde. Obwohl ich manchmal denke, meine Kinder haben unerschöpfliche Energiereserven …

Basteln ohne Vorbereitung

Die Interessen der Kinder fördern

Also ich bin echt kein Bastelgenie. Das Gegenteil könnte man behaupten. Mein großen Jungs hingegen lieben es. Nun braucht man aber oft so viel Zeugs dafür und das habe ich spontan meistens nicht im Haus. Was dann aber immer geht, ist eine eigene Enzyklopädie zu erstellen oder halt daran weiterarbeiten. Was sich kompliziert anhört, geht aber ganz einfach. Wichtig ist nur, dass es ein Thema ist, dass den Kindern am Herzen liegt. Logisch. Bei uns ist das natürlich Pokémon. Wer hätte es gedacht

Dazu braucht ihr nur weiße Blätter, einen Locher und etwas Wolle. Die Blätter viermal lochen, zwei Fäden durchziehen, zubinden und fertig. Danach wird ein tolles Cover gemalt und dann geht’s schon los. Es gibt ja genug Karten, die man abmalen kann. Selbstverständlich gibt es hier auch Varianten. Zum einen könnt ihr so ein Buch für jedes beliebige Thema erstellen. Beispielsweise hat mein Großer auch eine Übersicht der gefährlichen Raubtiere erstellt. Zum anderen könnt ihr auch einfach Ausmalbilder ausdrucken, die ihr zusammenheftet wie beschrieben. Die Kinder sind begeistert und zusätzlich gibt es sogar noch einen Lerneffekt. Alles richtig gemacht 🙂

Bügelperlen: immer mal wieder ein Knaller

Mal ist es Babykram, mal ist es langweilig, aber manchmal sind die guten alten Bügelperlen seltsamerweise wieder ein Kracher. Aus dem Nichts werden sie wieder hervorgeholt und die kreativsten Untersetzer gezaubert. Wir haben vor Kurzem Zootier-Schablonen entdeckt. Wie passend 🙂 Aber auch fluoreszierende Perlen: Damit habt ihr dann gleich Halloween Deko. Einfach Geister, Spinnen, Kreuze, Gesichter oder – ich bin ja kein Fan davon – Grabsteine mit „RIP“ legen, bügeln, fertig.

Zur Not mal kurz raus

Wenn euch dann trotzdem mal die Decke auf den Kopf fällt, könnt ihr die Kinder auch einfach einpacken und gemeinsam in ein Spielwarengeschäft fahren. Dann ist man mal draußen und ich habe tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass sie sich dort sehr gut benehmen. Wahrscheinlich, weil sie denken, dass sie dann was abstauben können. Auf jeden Fall aber, können die Kinder sich dort auch viele schöne Anregungen holen, Ideen mitnehmen, Bastelmaterialien kaufen und dann sofort zu Hause loslegen.

Der Jüngste läuft tatsächlich mit

Selbstverständlich muss bei uns auch der Jüngste parallel bespaßt werden. Das klappt meist wunderbar und auch dazu werde ich in Zukunft mal Ideen aufschreiben. Im Großen und Ganzen möchten die Würmchen aber mitmischen und haben allein daran Spaß, dass sie ein bisschen „helfen“ dürfen.

Ein paar Ideen, was ihr sonst so an freien Tagen unternehmen könnt, habe ich in den Sommerferien auch schon mal zusammengestellt.

Ja, also ich für meinen Teil bin ja immer noch für den Betttag. Irgendwann wird er vielleicht noch mal wiederkehren. Aber momentan tut es dann eben auch der Schlafanzugtag 🙂 Wie sieht das bei Euch aus? Seid ihr auch mal gerne nur zu Hause, auch wenn man nicht in den Garten kann und nur drinnen hockt? Womit vertreibt ihr euch dann die Zeit so? Ich freue mich auf weitere Anregungen.

6 Antworten auf „Wir erklären dem Lagerkoller den Krieg: Vier Ideen für Schmuddelwetter

  1. Oh, der Schlafanzugtag 😍😍😍😍den gab es früher Sonntags mit meinem leider verstorbenen Mann…… Essen wurde bestellt und die Frage des Tages war, wer sich einen Jogginganzug überzieht um das Essen anzunehmen 🤗😍
    12 Jahre ist das her…..
    Jetzt bin ich Hundemama und wie es da so ist, ist der Schlafi Tag dahin. Der Hund muss raus….. Aber auch da gibt es Hilfe! Bei dem übelsten Wetter schon unterwegs auf das Heimkommen freuen. Trockene Sachen anziehen und bei Kerzenschein einen heißen Tee trinken….. 😍🤗👍

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    1. Die einfachsten Dinge hinterlassen oft die schönsten Erinnerungen 💞 Um die Jogginganzugfrage streiten wir uns nicht. Wir gehen einfach im Schlafanzug zur Tür 😅 Und wir lieben es auch, nach einem Schmuddeltag draußen dann auf der Couch zu sitzen und die Gemütlichkeit zu genießen ❤️

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