Henri liest · Henri und Linus lesen · Vreni liest

Rezension „Linus und Fridolin“ von Katharina Lankers

[Werbung/Buchrezension]

Für kleine Tierfreunde genau das richtige Lesevergnügen. Von den Nachwuchsrezensenten gibt es eine klare Leseempfehlung.

Schon oft habe ich betont, wie wichtig ich das Lesen für die Kinder finde. Ob Vorlesen, gemeinsam Lesen oder Selbstlesen ist dabei, finde ich, oft ganz egal. Aber gerade das selbständige Lesen gestaltet sich bei uns momentan etwas schwierig. Also wie bekomme ich mein Kind dazu, mal dran zu bleiben und auch einfach mal von sich aus zu lesen? Ein paar Tipps dazu hatte ich ja schon bei den Drachenmeistern kurz vorgestellt. Wenn man wie Henri einen Freund wie Linus hat, der Bücher einfach verschlingt, dann ist das wirklich ein großes Glück. Denn die beiden erzählen sich immer, was sie zu Hause so machen, wollen Ähnliches erleben und tauschen sich eben auch über Bücher aus. Das motiviert. Allerdings lässt Henri sich tatsächlich im Moment eher bitten, mal ein Blick in sein aktuelles Buch zu werfen.

Ganz anders war das, als Katharina Lankers uns das Buch „Linus und Fridolin“ zugeschickt hat. Vielen lieben Dank für dieses wunderbare Rezensionsexemplar! Eigentlich hatte ich dabei aufgrund des Namens an Linus gedacht, aber Henri wollte es sofort lesen. Warum das so war, wie er und natürlich auch sein bester Freund die Geschichte finden und auch, was ich dazu zu sagen habe, möchte ich euch natürlich erzählen …

Inhalt

Worum es dabei geht? Natürlich um Linus und Fridolin 😉 Auch wenn Henri „Fridolin“ beim Lesen einfach durch „Henri“ ersetzt hat. Hat so schön gepasst! Linus ist eigentlich ein ganz normaler neunjähriger Junge. Doch eines Nachts wird er von Geräuschen geweckt und entdeckt auf der Terrasse einen kleinen Waschbären. Er beginnt ihn zu füttern und das Tier wird immer zutraulicher. Doch das gestaltet sich gar nicht so einfach, denn Linus bekommt immer weniger Schlaf und folgt nur noch müde dem Unterricht. Außerdem hat er Angst, seine Mutter könne ihn erwischen. Es beginnt eine goldige Geschichte um einen Jungen, der versucht, ein wunderbares Geheimnis zu wahren. Und der einen kleinen Freund gewinnt.

Cover

Warum Henri sofort zu dem Buch gegriffen hat? Ganz klar wegen des Covers. Es ist wirklich sehr süß! „Dass es so schön bunt ist“, gefällt Henri am besten. Und Tiere ziehen bei ihm immer. Aber auch Linus mag das Cover und hätte sich – auch ohne mein Zutun – sofort für das Buch entschieden. „Wie Linus Fridolin die Hand hinhält – das ist sooo süß“, findet er. Ich bin da vollkommen bei den beiden. Mir persönlich gefällt besonders gut, dass das Bild schon etwas Geheimnisvolles vermittelt. Denn welches Kind sitzt schon in der Nacht draußen? Und dann noch mit einem zahmen Waschbären!? Wirklich toll gezeichnet. Dass die Autorin selbst Hand angelegt hat, macht es umso schöner. Und vor allem auch passend. Denn wer wenn nicht sie könnte perfekter treffen, wie man sich die Geschichte vorzustellen hat. Definitiv also ein Eselsohr von uns.

Plot

Beide sind von der Geschichte total begeistert. Linus hat sie an einem Abend komplett aufgesaugt und auch Henri hat nur wenige Tage gebraucht, um das Buch zu lesen. Das spricht natürlich für sich. Sie wollten unbedingt wissen, wie es weitergeht. Altersentsprechend gibt es natürlich auch kleine Wendepunkte und es wird etwas Spannung aufgebaut. Hier waren sich Henri und Linus aber einig, dass etwas mehr passieren könnte. „Es ist nur ein bisschen spannend“. Dazu muss man aber sagen, dass ich zwei absoluten Fantasy Fans gegenüber sitze. Im vergangenen Jahr standen eigentlich nur Abenteuer- und Heldengeschichten auf dem Programm. Vor allem Drachen oder andere wilde Kreaturen waren Bestandteil der abendlichen Lesestunde beziehungsweise bei Henri der Leseminuten 😉

Hier ist natürlich jedes Kind anders. Betrachte ich die Leseempfehlung von acht bis zwölf Jahren, muss ich den Jungs aber recht geben. Die Geschichte ist wunderschön, aber ich würde die Leseempfehlung etwas herabsetzen. Zum Vorlesen eignet sie sich super schon ab fünf bis sechs Jahren und auch zum Selbstlesen würde ich sie schon ab dem zweiten Schuljahr, also ungefähr ab sieben Jahren, empfehlen. Für Zwölfjährige ist sie meiner Meinung nach nichts mehr – sowohl vom Thema als auch von der Textmenge her betrachtet.

Ja, es ist keine Heldengeschichte. Was die Jungs aber so richtig gepackt hat, ist das Thema. Ein eigenes Tier im Geheimen zu zähmen: „Das ist total cool“. Henri hätte auch gerne so ein Tier. „Aber noch lieber einen Jaguar. Das wäre richtig krass.“ Wo wir wieder bei den wilden Kreaturen wären … Ein roter Panda wäre der Hammer: Das ist das Lieblingstier von Linus und Henri. Warum? „Warum denn nicht?“. Naja… Ansonsten ist der Waschbär natürlich total knuffig, „ein bisschen moppelig“ und Henri würde sich wünschen, Linus würde ihn zum Kuscheln mit ins Bett nehmen. „Aber wie soll der denn die Regenrinne hochklettern??“ und „Das würde mit dem Jaguar ja nicht gehen. Wäre geil aber zu gefährlich.“ Ja, sie schweifen ab und an ab, aber Fridolin hat es den Jungs dann doch angetan und so sind sie richtig in die Story eingetaucht, haben mitgefiebert und würden nun alles für ein eigenes „Terrassen-Tier“ geben.

Sehr schön finde ich die Entwicklung, wie Fridolin immer zutraulicher wird. Jede Nacht ein wenig mehr erlangt Linus das Vertrauen des Tieres. Außerdem wird eine Schulzankerei thematisch aufgegriffen, so dass die Kinder auch wirklich den eigenen Alltag darin wiedererkennen können. Wie Linus sein Problem dann mit Hilfe seines Freundes lösen kann, finde ich klasse. Auch der Schluss hat die Jungs sehr zufrieden gestellt. Dass Linus keinen Ärger bekommen hat, sondern auch noch in der Schule mit seinem Abenteuer punkten konnte, gefällt den beiden.

An Eselsohren wollten die beiden Leseratten eineinhalb von zwei Eselsohren vergeben. Ich pflichte ihnen bei, wobei die Sache bei Sechs- und Siebenjährigen schon anders aussehen würde: Das wäre die volle Punktzahl für diese wunderschöne Geschichte.

Schreibstil/Schriftgröße/Textmenge/Illustrationen

Die Text-/ Bildmenge ist für die zweite und dritte Klasse genau richtig, je nach Lesevermögen. Linus ist ein Vielleser, daher kann er mit wesentlich mehr Text umgehen, findet den Text „schon einfach, aber trotzdem gut“. Für Henri hingegen würde ich sagen, ist das Verhältnis genau richtig. Ihr seht … es ist wirklich vom Kind abhängig. Insgesamt aber sind kurze Kapitel, große Schrift und ein paar Bilder immer gut. Katharina Lankers bedenkt dabei alles und findet mit drei bis vier Seiten pro Kapitel genau das richtige Maß, damit auch Lesefaule motiviert werden, noch ein Kapitel dranzuhängen. Kurze, verständliche Sätze, keine Anglizismen und ihre eigenen schwarz-weiß Illustrationen runden das Ganze ab. „Ohne Bunt finde ich nicht so schön“, meint Henri, aber Linus findet die Bilder auch ohne Farbe toll. Ich kann ihm da nur beipflichten. So goldig und liebevoll gestaltet, habe auch ich mich in die Geschichte verliebt. Und zusätzlich lernt man auch noch etwas über Waschbären. Toll!

Ich bin der Meinung man merkt, dass Katharina Lankers dieses Buch für ihren Sohn geschrieben hat. Das fand Linus übrigens besonders interessant – den Text über die Autorin 🙂 „Bestimmt heißt ihr Sohn auch Linus“. Wer weiß … Auf jeden Fall schreibt diese eigentlich Bücher für Erwachsene wie „Woanders blühen die Kastanien“ oder „Hessens Highway Sixty-Six“. Aber um den Sohn zum Lesen zu animieren, tut man so Einiges 😉 Ihr findet die Autorin übrigens auch bei Facebook und Instagram.

Für den Schreibstil und das Text- Bildverhältnis sowie die Illustrationen geben Henri und Linus natürlich ein Eselsohr.

Figuren

„In echt ist Linus super 😉 Aber auch im Buch ist er uns ein bisschen ähnlich“, findet Henri. Etwas ruhig, aber auch wild, macht mal Quatsch und wächst sehr behütet auf: so haben die Jungs Linus gesehen. Ich gebe ihnen recht und bin sicher, in ihm finden sich wohl viele Jungs wieder. Und ich denke, es wird jedem Kind ähnlich wie Linus und Henri gehen. Denn wer wünscht sich nicht ein heimliches „Haustier“, so dass wohl alle Kinder – nicht nur Linus – sich vorstellen können, dieser kleine Junge zu sein.

Natürlich gibt es eine nervige Schwester, einen fiesen Schulkollegen und auch Fridolin wächst einem beim Lesen ans Herz. Dafür gibt’s ebenso ein Eselsohr von uns.

Fazit

Linus ist sich sicher: „Super gut und echt cool. 100 Eselsohren“, ist wohl nichts hinzuzufügen. Er jedenfalls wartet schon sehnsüchtig auf die beiden Fortsetzungen, die er unbedingt auch lesen will. Und die – da ist er sich ganz sicher – genauso gut sein werden.

Was die Kinder am Ende dazu bringt, am Buch dranzubleiben, ist im Prinzip egal. Ob es das Thema, die Textmenge, die Illustrationen, die Länge der Kapitel oder der Freund sind – bei „Linus und Fridolin“ hat alles gepasst. Ein rundum gelungenes Leseerlebnis: Das bekommt ihr mit „Linus und Fridolin“. Lediglich die Spannung hat den beiden Nachwuchsrezensenten etwas gefehlt. Genau wie ich sprechen sie aber eine ganz klare Leseempfehlung aus! Für Tierliebhaber sowieso … Daher landen wir insgesamt bei viereinhalb Öhrchen.

Buchdaten

LINUS UND FRIDOLIN | Katharina Lankers | BoD – Books on Demand | 978-3749452187 | 64 Seiten | Taschenbuch | 5 EUR | 31. Mai 2019 | 8 bis 12 Jahre

Info: Band zwei „Frecher Fridolin“ ist bereits erschienen. Band drei „Abenteuer mit Fridolin“ ist in Arbeit.

2 Kommentare zu „Rezension „Linus und Fridolin“ von Katharina Lankers

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