... über das Leben mit vier Männern · DIY Basteln · Vreni schreibt

Oh nein! Weihnachten – Vom Hetzen und Zurruhekommen

Abgesehen davon, dass sich diese beschissene Black Week und der noch beschissenere Black Friday bei uns eingenistet haben, wird man insgesamt so von Angeboten zugeschüttet, dass das ja wohl einfach nur noch stresst.

Wisst ihr, was mich an der Advents- und Weihnachtszeit am meisten stresst? Dass ich besinnlich sein soll. Dass ich besinnlich sein muss. Und dass eigentlich nun für uns die stressigste Zeit des Jahres beginnt.

Wer hat den am schönsten gebastelten Adventskalender?

Da wäre einmal das Adventskalenderbasteln. Ja, in diesem Jahr haben wir selbst gebastelt. Und zwar gestern. Klar … die Utensilien hatte ich soweit beisammen, aber kurz vor knapp – anders kann ich anscheinend nicht. Gestern dann um viertel vor zehn war der Adventskalender dann fertig. Um viertel vor zehn PM!! Und zwar leer 🙂 Das erste Türchen haben wir dann aber natürlich schon mal gefüllt. Aber ich bin ehrlich: ich habe mich noch nie unter Druck setzen lassen und habe bisher in jedem Jahr einen Adventskalender gekauft. Mir war das total egal, dass andere Supereltern gebastelt haben und ich war geschockt, als ich vor Kurzem gelesen habe, dass Mamas deshalb tatsächlich blöd angeguckt wurden. Ist mir noch nie aufgefallen, aber anscheinend gibt es da richtige Battles, wer den besten, schönsten und tollsten Adventskalender hat. So was lässt mich ja völlig kalt. Abgesehen davon, dass Basteln wirklich nicht mein Ding ist, hab‘ ich auf dieses Theater ja gar keine Lust.

Stellt euch das also vor! Ich habe es mir einfach einfach gemacht. Und die Jungs haben sich jedes mal total gefreut, denn schließlich hatten sie sich genau diesen Kalender gewünscht. Sie mussten also nie höflich lächeln und sich bedanken, obwohl doch „nur“ ein Päckchen Gummibärchen drin war. Nun ja … In diesem Jahr müssen sie das tun 😉

Nicht, dass ich mich beuge, nein! Ich hätte auch einen gekauft. Aber zum einen finde ich, dass die Kinder heutzutage eh viel zu viel bekommen und gar nicht mehr dankbar für Kleinigkeiten sein können. Aber das ist ein anderes Thema und daher nur mal am Rande erwähnt. Zum anderen haben sich die Jungs diesmal so spezielle Dinge im Adventskalender gewünscht, dass wir beschlossen haben, dann doch mal in den Ring zu treten und zu basteln. Hilfe!!

Unser Adventskalender: DIY in einfach

Wir hatten aber eine super Idee und konnten die Kinder sogar einbinden. Zuerst waren wir gemeinsam spazieren und haben große Äste gesammelt. Um diese haben wir eine Lichterkette mit Klammern gewickelt, Socken in verschiedene Größen mit Nummern versehen und die dann aufgehangen. Wir werden jetzt wohl drei Wochen an Strumpfmangel leiden, aber es ist super süß geworden.

Weil das Selbstbefüllen schnell recht teuer werden kann, mischen wir kleine Geschenkehen und Süßigkeiten und wechseln ab. Das Praktischste für so Mamas wie mich: Befüllen muss man erst am Abend davor. So kann niemand schilksen und zur Not kann man den Inhalt auch noch schrittweise besorgen. Vorbildlich wie wir sind, haben wir das natürlich schon erledigt. Nicht 😀

Weihnachtsgeschenke kaufen – Horror!!

Ja, das muss ich auch noch tun! Abgesehen davon, dass sich diese beschissene Black Week und der noch beschissenere Black Friday bei uns eingenistet haben, wird man insgesamt so von Angeboten zugeschüttet, dass das ja wohl einfach nur noch stresst. Also Punkt eins: ich ignoriere diesen amerikanischen Wahnsinn komplett, denn nichts nervt mich mehr in dieser Woche als diese Pushbenachrichtigungen, Pseudoangebote und dieses blinkende Prozentzeichen an allen Ecken und Kanten. Punkt zwei: Weihnachten wäre nicht Weihnachten, wenn ich nicht auch hier kurz vor knapp noch schnell irgendwas besorgen müsste. Ganz ehrlich: ich schaffe es nicht anders und es ist halt so. Zurzeit habe ich also schon ein paar Sachen und noch mehr Sachen habe ich noch nicht. Man kauft ja schließlich auch nicht nur die eigenen Geschenke. Nein, wir kaufen vor allem auch Geschenke von anderen für die Kinder. Das ist auf der einen Seite so gewünscht, weil sie ja Dinge bekommen sollen, die auch Sinn machen. Auf der anderen Seite, ist es halt ein Stressfaktor. Wir haben schon oft darüber diskutiert, die Geschenke ernsthaft zu reduzieren. Einfach zu Hause was unter dem Baum – fertig. Und alle anderen Verwandten schenken Geld, Kleider o.ä. Man weiß ja gar nicht mehr, wohin mit dem ganzen Zeugs.

Nachhaltigkeit – stets redlich bemüht 😉

Ich nehme das Thema Nachhaltigkeit wirklich ernst und versuche, etwas zu ändern. Der Jüngste bekommt z.B. lieber ein ordentliches Paar Schuhe und dafür zwar von unseren Jungs gebrauchte, aber noch top erhaltene, tolle Spielsachen. Die Großen aber bekommen insgesamt Berge und sind dann über Wochen erst mal nur damit beschäftigt, abwechselnd mit irgendetwas zu spielen, aber nie richtig. Schaue ich mich jedoch um, so geht da noch viel viel mehr. Eine andere Mamabloggerin hat vorgestellt, was sie ihren Kindern schenkt und betonte, dass die Kinder schnell überfordert sind und sie daher nur so 100 Euro pro Kind ausgibt. Nur? Bitte was? Und dann kommen noch Großeltern, Paten, Onkel, Tanten und Freunde dazu. Ganz ehrlich: haben wir nicht die Relation verloren zu dem, was viel und was wenig ist? Dennoch lassen wir persönlich unseren Jungs zurzeit noch sehr viel schenken. Ich möchte sie nicht enttäuschen. Es ist einfach so schön, wenn die Augen leuchten und sie sich so sehr freuen. Ich bin schwach 😉 Ich arbeite an mir. Nächstes Jahr wird alles besser!

Termine über Termine

Und dann kommen jetzt die ganzen Termine! Weihnachtsfeiern (Mehrzahl!) in der Schule, Weihnachtsfeier im Fußball mit den Kindern, Weihnachtsfeier im Fußball mit dem erwachsenen Kind – sprich „AH“, Weihnachtsfeier im Verein, im DLRG, auf der Arbeit (nun Mehrzahl!) … ich werde nicht fertig mit Tippen. Die Feier in unserer Straße mit den besten Nachbarn der Welt nicht zu vergessen 😀 Hinzu kommt das Helfen auf dem Weihnachtsmarkt, die Vorbereitungen überall und und und … Ich möchte so gerne alles machen, aber ich bin so müde. Und in diesem ganzen Trubel und der ganzen Hetze, droht das eigentlich Schöne an alldem auch noch verloren zu gehen.

Wisst ihr, die Termine lassen sich nicht reduzieren. Man – oder besser gesagt ich – möchte ja auch da überall dabei sein. Seit ein paar Jahren schaffe ich es auch, einfach dann nur bei dem eigentlichen Termin zu sein. Genau den Moment dort dann zu genießen und eins nach dem anderen anzugehen. Wenn man darauf bedacht ist, geingt es tatsächlich. Und überall gibt es Glühwein. Viel Glühwein 😉

Weihnachtsschmuck

Nun gut … nun endlich habe ich mich gestern auch mal an die Weihnachtsdeko gewagt. Tatsächlich hänge ich die jedes Jahr super gerne auf. Am liebsten ganz alleine. Bloß den Weihnachtsbaum, den schmücken mein Mann und meine Kinder frühstens und spätestens einen Tag vor Heiligabend. Denn das war nie schön. Ich sage nur „Heinz Becker“. Die Saarländer und sicher auch ein paar andere wissen natürlich, wovon ich spreche. Alle anderen: schaut euch diese Weihnachtsfolge an. Die muss man gesehen haben. Zugegeben: es erinnert mich auch etwas an meine Kindheit. Heiligabend war wunderschön. Aber an Heiligabend wurde auch (fast) immer gestritten. Meistens wegen des Baums. Ich denke, man möchte so gerne mit aller Gewalt einen schönen Tag und Abend und so unbedingt Ruhe und Besinnlichkeit, dass es einfach nicht geht. Ein Weihnachten ohne Streit: Gibt es das? Sagt es mir! Wenn ja, sagt mir vor allem auch wie!

Unser erster Schritt war ein künstlicher Baum. Kein Streit über einen nadelnden Baum, kein Streit über Katzen, die ihn umwerfen, kein Streit über die Entsorgung. Hört sich nicht schön an, ist für uns aber perfekt. Solange die Kinder klein und die Katzen noch da sind (hoffentlich noch lange), kommt mir keine überteuerte Nordmanntanne mehr ins Haus!

Eine besinnliche Zeit

Und selbstverständlich war das alles auch etwas überzogen dargestellt. Selbstverständlich war und ist es bei uns viel schöner als bei Heinz Becker 🙂 Es gibt da ja tatsächlich noch den wahren Weihnachtsgedanken. Und den versuchen wir auch an unsere Kinder weiterzugeben. Klar mögen unsere Kinder die Geschenke am liebsten – jedes Kind mag Geschenke. Aber wir vermitteln ihnen schon, dass es um viel mehr geht. Denn nur dann, wird es ihnen irgendwann auch um viel mehr gehen.

Wir besuchen beispielsweise die Pausenkirche . Ich finde es wichtig, bei all dem Trubel auch zur Ruhe zu kommen. Schaut da mal vorbei. Es hilft mir total, mich auf das Wichtige zu besinnen. In dem Brief an meine Freundin habe ich ja schon geschrieben, dass ich viel dankbarer geworden bin. Und die Adventszeit ist eine Zeit, in der ich mir das verstärkt ins Gedächtnis rufe. Es gibt so viele kleine Schätze, für die wir manchmal den Sinn verlieren. Die uns selbstverständlich erscheinen, es aber eigentlich nicht sind. Und deshalb viel zu wenig wertgeschätzt werden. Das ist die Zeit, in der es mir am besten gelingt, mal die Perspektive zu wechseln und mich an dem was ich habe zu erfreuen und nicht über das nachzudenken, was ich nicht habe.

Und was ich definitiv habe, ist eine männerlastige, chaotische, laute, aber vor allem zauberhafte und liebenswerte Familie . Wir lieben die Weihnachtsmärkte, die Weihnachtsmusik zu Hause und am Wochenende wird gebacken was das Zeug hält. Und dann kuscheln wir uns bei Kerzenschein mit heißem Tee auf der Couch zusammen, lesen Weihnachtsbücher oder schauen Weihnachtsfilme. Es ist doch einfach auch eine wunderbare Zeit. Ich liebe sie – egal ob besinnlich oder mal stressig. Und den Glühwein. Den Glühwein liebe ich besonders 😉

Wie ist das bei euch? Stresst euch die Advents- und Weihnachtszeit oder könnt ihr sie genießen?

2 Kommentare zu „Oh nein! Weihnachten – Vom Hetzen und Zurruhekommen

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